Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2021 zeigt das NS-Dokumentationszentrum München am Max-Mannheimer-Platz eine Videoinstallation zu Heimrad Bäckers „nachschrift“.
Beeinflusst von der Konkreten Poesie, verwebt Bäcker in seinem Hauptwerk Zitate aus historischen Schriftquellen der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik und des Holocaust zu einer dokumentarischen Dichtung ganz eigener Art. Textfragmente aus amtlichen Verlautbarungen, Befehlen, Beschlagnahme-, Deportations- und Exekutionslisten, Statistiken, Briefen und Aufzeichnungen von Tätern wie Opfern. Aus den ursprünglichen Kontexten genommen, montiert und arrangiert er diese neu.
Im Arrangement nimmt die Projektion Bezug auf Bäckers Dichtung. Zitate und Passagen aus „nachschrift“erscheinen auf der Fassade. Mal wie getippt mit der Schreibmaschine, mal lösen sie sich auf und lassen einzelne Worte zurück. Betrachter*innen werden aufgefordert, sich mit den Ausschnitten aus der Geschichte auseinanderzusetzen.
Die Videoinstallation zeigt außerdem Fotografien Heimrad Bäckers aus den ehemaligen Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen. Sie erweitert somit die pandemiebedingt vorübergehend geschlossene Ausstellung„Heimrad Bäcker. es kann sein, dass man uns nicht töten wird und uns erlauben wird, zu leben“ in den Außenraum.
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Kunde: NS-Dokumentationszentrum
Videocontent und Konzeption : Betty Mü
Projektleitung und Technische Umsetzung: WE ARE VIDEO
Fotos: Connolly Weber Photography
NS-Dokumentationszentrum München
Januar 2021